Edward Hopper – Night Hawks

Edward Hopper lebte zwischen 1882 und 1967. Er gilt als Maler der amerikanischen Seele. Seine Werke werden häufig als Illustrationen der gesellschaftlichen Einsamkeit der Moderne interpretiert. Dabei strahlen sie dennoch eine Art meditative Besinnlichkeit und Wärme aus.

Nachtschwärmer

Das Gemälde Nighthawks (Deutsch: Nachtfalken) entstand im Jahr 1942 und ist das wohl populärste Bild Edward Hoppers. Hopper verwendete für das Bild im Format 66,7 x 102,2 Zentimeter Öl auf Leinwand. Das Werk befindet sich im Art Institute of Chicago.

Edward Hopper hat sich von der Straßenszenerie New Yorks inspirieren lassen. Gezeigt wird ein Blick auf das Innere eines Restaurants an einer Straßenkreuzung am Abend. Viele der Bildelemente wurden der Architektur der Gebäude in der Greenwich Avenue entlehnt. Der Ort lag in der Nähe der Wohnung Eduard Hoppers am Washington Square Place.

Stil und Darstellung

Der Blick des Betrachters wandert unweigerlich auf das hell erleuchtete Restaurant-Innere. Viele Bildelemente wurden schemenhaft, aber auch sehr detailgetreu herausgearbeitet, sodass man leicht den Eindruck erhält, als betrachte man eine Fotografie.

Der hohe Grad der farblichen und formalen Realitätstreue ist ein klarer Hinweis auf die solide Ausbildung und die Professionalität im Umgang mit dem Pinsel. Schließlich hat Hopper seit 1905 als Illustrator für diverse Werbeagenturen gearbeitet. Das Bild wird in Fachkreisen auch als Genremalerei bezeichnet.

Begegnung in der Großstadt

Dargestellt wird eine alltägliche Großstadtszene. An der Theke im inneren des Restaurants befinden sich drei Gäste sowie der Kellner in seiner weißen Service-Uniform mit Kappe. Der Gast an der Fensterseite in seinem dunklen Anzug sitzt allein mit dem Rücken zum Betrachter auf einem Barhocker.

Ihm schräg gegenüber befindet sich ein Paar, das aus einem Mann im dunkelblauen Anzug mit einem Hut und einer rothaarigen Dame in einem roten Kleid besteht. Diese wirken leicht apathisch und verharrend. Auch wenn die Szene das Thema der Anonymität andeutet, kann sie gleichsam auch als Chance der Möglichkeit des Angebots sozialer Nähe verstanden werden.